Für das Germany SailGP, den Newcomer in der Weltliga des Segelsports, heißt es bei jedem Rennen, neue Situationen auf dem foilenden F50 Katamaran kennenzulernen und sie zu meistern. Beim Grand Prix in Italien stand nun zum ersten Mal Starkwind auf der Agenda.

Schon vor dem Rennen in Taranto waren die Wetterbedingungen das große Thema für die Spitzenathlet innen im SailGP. Für den ersten Renntag waren Geschwindigkeiten von 37 bis 43 km/h vorhergesagt. Schwierige Bedingungen für das deutsche Team, das bisher noch nie bei Starkwind auf dem F50 Katamaran gefahren ist.

Season 4 // Germany F50 underway on second day of Taranto

Ein Foilbruch kurz vor dem Ziel der ersten Wettfahrt bedeutete das Aus der Crew für den ersten Tag Tag. Erik Heil und sein Team konnten das Rennen nur noch als letzte beenden und den Weg in die Technik Basis an Land antreten. Die weiteren beiden Rennen fanden ohne Beteiligung des deutschen Bootes statt. Während eines Manövers sei es hektisch auf dem Boot geworden.

„Bei viel Wind und den kleinen Foils ist das Handling sehr anspruchsvoll. Und dafür war das erste Rennen super, es hat vieles gut funktioniert. Dabei muss man auf viele Dinge achten, die man sonst nicht beachten muss“, erklärt der 34-jährige, der erst sein viertes Rennen auf einem F50 Katamaran bestreitet. Zusammen mit der SailGP Liga werde nun geprüft, was tatsächlich der Grund für den Materialbruch gewesen ist. Es sei wahrscheinlich, dass das Boot schon vor dem Rennen leicht beschädigt gewesen ist.

US-Segler bei Rennen verletzt
Auch für andere Teams in der Flotte waren die Wetterbedingungen am ersten Renntag am Samstag eine Herausforderung. In der letzten Wettfahrt des ersten Renntages sorgte ein Unfall auf dem Boot des United States SailGP Teams für einen Schockmoment.

Fahrer Jimmy Spithill steuerte den Katamaran aus der Rennzone. Kurz darauf der Ruf nach medizinischer Hilfe. Flightcontroller Hans Henken wurde bei einem Manöver verletzt und musste für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er eine Nacht verbrachte. Er war zu jeder Zeit ansprechbar. Am Sonntag übernahm Taylor Canfield die Position als Flightcontroller auf dem Katamaran des Teams.

Foto-Finish für Germany SailGP Team am zweiten Renntag
Während die SailGP Fahrer in der Pressekonferenz am Freitag noch die Möglichkeit in den Raum gestellt haben, dass der Geschwindigkeitsrekord des französischen Teams von 99,94 km/h gebrochen werden könnte, war am zweiten Renntag des Rockwool Sail Grand Prix Italy davon nichts mehr zu sehen. Bei Lichtwind mit 12 km/h Wind gelang es den zehn Rennteams kaum, die F50 Katamarane zum Foilen zu bringen.

Die erste Wettfahrt konnte das deutsche Team auf dem vierten Platz beenden. Die zweite Wettfahrt forderte starke Nerven für die Crew. Fast gleichzeitig mit dem australischen und französischen Team passierte das Germany SailGP Team die Ziellinie. Ein Fotobeweis zeigte dann, dass das deutsche Team nur um Zentimeter vor der Konkurrenz die Linie überquert hatte. Ein fünfter Platz für die Newcomer in der Weltliga.

Trotzdem zunächst getrübte Stimmung bei Erik Heil und seiner Crew: „Dass wir in der letzten Wettfahrt lange geführt haben, ist natürlich toll. Aber dann haben wir uns nach hinten gesegelt. Wir hätten das Rennen gerne für uns entschieden.“ Dennoch habe die Crew erneut viele gute Erfahrungen gesammelt. „So können wir bestimmt bald mal in die Top 5 und dann mit einem glücklichen Händchen auch mal in die Top 3 fahren. Das ist weit über dem, was wir vor der Saison erwartet haben“, fügt der Kieler hinzu.

Final-Rennen wegen Flaute abgebrochen
Australien, USA und Großbritannien schafften es ins Finale. Bei Fahrtgeschwindigkeiten von 1,5 bis 3 km/h musste die Rennstrecke verkürzt werden. Keine der drei Crews schaffte es innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits, die Ziellinie zu überfahren. Für das Finale wurden dann die Ergebnisse aus der fünften Wettfahrt gewertet und führten somit zum Sieg des Emirates Great Britain SailGP Teams.

Über das Germany Sail GP Team

Das Germany SailGP Team wurde von den Eigentümern Thomas Riedel und Sebastian Vettel im Mai 2023 offiziell vorgestellt. Sowohl Thomas Riedel als auch der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sind für das Team aktiv beratend tätig. Sebastian Vettel reizen einerseits die Hightech-Parallelen zwischen der Formel 1 und der Weltliga des Segelrennsports. Andererseits fasziniert es ihn, dass die F50-Rennkatamarane auf dem Wasser nur von Windkraft angetrieben werden. Mit der Impact League bietet der SailGP außerdem einen Wettbewerb für Nachhaltigkeit, der für das Team zukunftsweisend ist.

Auch das kommende Event in Cádiz am 14. und 15. Oktober 2023 können Sie live, ohne Bezahlschranke und mit deutschen Kommentaren verfolgen. Sportmoderator Gerhard Leinauer, der unter anderem für seine Live-Berichterstattung im Radsport, bei den Olympischen Spielen, und im Wintersport bekannt ist, wird die Rennen begleiten. Die Übertragung findet bei Sportdeutschland TV statt. Sie erreichen den Stream mit diesem