Die offensive Taktik, die das Germany SailGP Team beim Rennen in Saint-Tropez verfolgt hat, hat Wirkung gezeigt. Die Newcomer konnten sich sicher im Mittelfeld der Flotte platzieren.

Beim France Sail Grand Prix in Saint-Tropez hat das Germany SailGP Team den siebten Platz erreicht und konnte sich beim Starten und auch in einigen Kopf-an-Kopf-Rennen gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Season 4 // Germany F50 with Australia in Saint Tropez

„Chaotisch, hektisch, aber sehr lehrreich“, so hat Fahrer Erik Heil den ersten Renntag des Germany SailGP Teams in Saint-Tropez beschrieben. Für das insgesamt dritte Rennen in der Weltliga des Segelsports hatte sich das Team das Ziel gesetzt, offensiver zu starten und sich somit freiere Fahrt zu erkämpfen. Was im ersten Rennen an der Côte d’Azur gut gelungen ist, wurde den sechs Segler innen des deutschen Rennteams im zweiten Lauf zum Verhängnis. Mit nur neun Zentimetern überragte die Bugspitze die Startlinie zu früh. Der Fehlstart wurde mit einer Strafe versehen, die einige Plätze kostete. „Wir sind sehr zufrieden mit den Starts insgesamt. Dass man mal zu früh über die Linie fährt, gehört dazu“, sagt Heil.

Im dritten Rennen rauschte der F50 Katamaran des Germany SailGP Teams nur knapp an einer Platzierung in den Top 5 vorbei. Insgesamt landete die deutsche Crew rund um Erik Heil am ersten Renntag in Saint-Tropez auf den Plätzen 7,9 und 6.

Das deutsche Team fährt in die Top 5

Am zweiten Tag konnte das deutsche Team aus Fahrer Erik Heil, Strategin Kahena Kunze, Wing Trimmer Stuart Bithell, Flight Controler James Wierzbowski und den Grindern Jonathan Knottnerus-Meyer und Dan Morris diese Hektik hinter sich lassen und im ersten Rennen erneut auf Platz 7 fahren. Im zweiten und letzten Rennen dann die kleine Sensation für die Athlet innen: Sie beendeten das Rennwochenende an der Côte d’Azur mit einem 4. Platz im letzten Lauf. Die Kommunikation sei viel besser gewesen, zieht Strategin Kahena Kunze ihr Fazit. „Es ist sehr aufregend, auf dem vierten Platz zu landen“, erklärt die zweifache Olympiasiegerin.

Großbritannien siegt bei France Sail Grand Prix

Im Finale lieferte sich das Emirates Great Britain SailGP Team mit Sir Ben Ainslie am Steuerrad, dem erfolgreichsten Olympischen Segler aller Zeiten, und dem Team um Fahrer Tom Slingsby einen erbitterten Kampf, den das britische Team letztendlich für sich entscheiden konnte.

Diego Botin, Gewinner des letzten Rennens in Los Angeles, steuerte den F50 Katamaran des spanischen Teams in diesem Finale auf den dritten Rang. Neuseeländisches Team scheidet nach Flügelbruch aus Während das Germany SailGP Team Grund zur Freude hat und deutlich zeigen konnte, dass es seine Leistung von Rennen zu Rennen verbessert und sich nicht mit den hinteren Plätzen zufriedengibt, lief es für andere Teams nicht so rund.

Schon im den Testrennen am Freitag ist der F50 Katamaran des United States Sail GP Teams mit Fahrer Jimmy Spithill gekentert. Dabei wurde niemand verletzt und auch das Boot nicht beschädigt, so dass das Team am Rennwochenende antreten und im dritten Rennen sogar die gesamte Konkurrenz weit hinter sich lassen konnte.

Das neuseeländische Team entging am ersten Renntag nur knapp einem großen Unglück. Kurz nach der letzten Wettfahrt am Samstag zerbrach der 29 Meter hohe Wing in mehrere Teile, die das auf dem Boot und im Wasser knapp neben der Crew aufschlugen. Dabei wurde keines der Crew-Mitglieder verletzt. Jedoch bedeutete dies das Renn-Auf für die Kiwis.

„Das, was da passiert ist, ist wirklich bedenklich! Man konnte genau sehen, wie der Wing auseinanderbricht und ein zehn Meter langes Stück Carbon auf das Cockpit fliegt. Solche Dinge zu sehen, ermahnt uns dazu , im Umgang mit dieser Höllenmaschine nicht zu locker zu sein“, sagt Erik Heil zu diesen beiden Unfällen in Saint-Tropez.

Über das Germany Sail GP Team

Das Germany SailGP Team wurde von den Rennstallbesitzern Thomas Riedel und Sebastian Vettel im Mai 2023 offiziell vorgestellt. Sowohl Thomas Riedel als auch der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sind für das Team aktiv beratend tätig. Sebastian Vettel reizen einerseits die Hightech-Parallelen zwischen der Formel 1 und der Weltliga des Segelrennsports. Andererseits fasziniert es ihn, dass die F50- Rennkatamarane auf dem Wasser nur von Windkraft angetrieben werden. Mit der Impact League bietet der SailGP außerdem einen Wettbewerb für Nachhaltigkeit, der für das Team zukunftsweisend ist.